9. bis 12. Jahrhundert
Das hohe Mittelalter von 900 bis 1250
Nach der Teilung des Frankenreiches konnte sich das spätere Deutschland gut positionieren. Italien wurde nach der Eroberung durch Karl dem Grossen endgültig zum Spielball der grossen Staaten, welche sich im hohen Mittelalter herauskristallisierten. Grosses Ansehen und Schrecken verbreiteten zu Beginn der Epoche der Wikinger. Die Arabischen Staaten und der Islam, mussten ihre erste Niederlage während der Reconquista in Spanien hinnehmen. Vom 8. bis ins 11. Jahrhundert hielten die Wikinger die Welt in Atem. Auf der Suche nach Land, Sklaven, Gold und Silber verliessen sie als Krieger und Entdecker ihre Heimat. Von Norwegen, Schweden und Dänemark aus fielen sie über ganz Europa her.
Das zweite Reich, welches aus der Teilung des Frankenreiches entstand, war das Ostreich. Dies existierte von 843–911 als danach der letzte Franke Konrad I 911–918 das deutsche Reich gründete. Die Sachsen wurden zu Beginn des 9. Jahrhunderts von Karl dem Grossen nach langer Zeit besiegt und christianisiert. Der entgültige Aufstieg Deutschlands zur vorherrschenden Herrschaft im Norden kam mit Otto I 936–973 später Otto der Grosse, der Sohn von Herzog Heinrich von Sachsen. Die Herrschaft der Ottonen war eine kulturelle Blüte und eine Phase des Aufschwungs in Deutschland. Im hohen Mittelalter war das Kloster wirtschaftlich gesehen Bauerngut mit angeschlossenen Gewerbebetrieben. Daneben gab es auf dem Land das Dorf und die Burg, häufig beides nebeneinander. Die Burg war das Domizil des lokalen Adligen, eines kleinen Fürsten mit einer kleinen Privatarmee. Später im Hochmittelalter wurden diese zu Zentren einer eigenen Kultur des Rittertums mit Turnieren, Hoffesten und Ritterspielen. Im gesamten Rittertum ging es letztlich um die Zivilisierung des Kampfes durch Frauenkult und Ethik, welches gut bei den Tempelritter ersichtlich ist. 1054 brachen Ost- und Westkirche endgültig auseinander. Das östliche Christentum weigerte sich, Grundüberlegungen der westlichen Kirchen zu übernehmen, wie die Ehelosigkeit der Priester und die Herkunft des Heiligen Geistes aus dem Vater und dem Sohn. Die unterschiedliche Entwicklung der Kirche führte zur Trennung, die erst teilweise 1965 formal wieder aufgehoben wurde.
Im 11. Jahrhundert bekann die romanische Kunst, die erste Kunstrichtung des gesamteuropäischen Stils. Am Ende des Jahrhunderts begann die Kreuzfahrerzeit 1096-1291.